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Dienstag, 2. Juni 2009
...[wir sind dann mal] schrottrobben
am Dienstag, 2. Juni 2009, 17:16
Neben Konzerten und Portraitaufnahmen gewinnt auch zunehmend "Urban Exploring" (zu dt. auch schrottrobben genannt) an Bedeutung für mich. Die Faszination verlassener Fabrikhallen, in denen schon längst kein Arbeiter mehr die Stechuhr bedient, sondern eben jene rostend im Dornröschenschlaf vor sich hindämmern oder der marode Charme eines versteckten Schlosses mitten im Wald durch dessen zerborstene Fensterscheiben bereits gierig die benachbarten Bäume ihre Äste ins Innere ausstrecken als wollten sie sagen: "Dieser Ort gehört uns, Ihr wart hier nur kurz zu Gast."

Jeder dieser oft beinahe verwunschen anmutenden Plätze atmet schier die Geschichte, die mit ihm verbunden ist und dieser kalte Atem umgibt den heimlichen, leisen Besucher, der sich eingefunden hat, um sie zu spüren. Wie mag es ausgesehen haben, als noch menschliche Wesen hier wirkten und jeden Tag ganz selbstverständlich durch die Gänge eilten, von deren Wänden jetzt der Putz bröckelt und die blätternde Farbe für ein ganz eigenes, faszinierend morbides Ambiente sorgt.

Ein Schritt, ein lautes Knarzen des Bodens, ein kurzes Innehalten und vorsichtiges Tasten und Hoffen, dass die morschen Dielen die Last des eigenen Körpers noch tragen werden. Plötzlich ein Knacken verbunden mit einem unterdrückten Fluch aus unmittelbarer Entfernung, das einem den Atem stocken lässt. Wir sind hier nicht allein. Rückzug, in Deckung gehen, beobachten - um dann mit erleichtertem Seufzen wahrzunehmen, dass sich da nur ein Kamerastativ nebst Besitzer um die Ecke schiebt: man grüßt und grinst, wechselt vielleicht ein paar Worte und ist froh, dass es lediglich ein Gleichgesinnter war, auf den man getroffen ist und setzt seinen Weg fort, um die Faszination des Verfalls weiter zu entdecken, zu studieren und zu dokumentieren. Das Gefühl jedoch, welches man beim Aufnehmen der Bilder hatte, den Herzschlag, den man bis zum Halse spürte, die leichte Gänsehaut und die Unmengen des Adrenalins, die beim Erkunden dieses Ortes durch die Adern schossen - dies wird kein Bild je wiedergeben können.
"Man muß sich beeilen, wenn man etwas sehen will, alles verschwindet." schrieb einst der französische Maler Paul Cezanne.
Irgendwann - meist schon in viel zu naher Zeit - wird sich die Natur diesen Flecken Erde zurückerobert haben und alles menschengeschaffene zerfallen sein.
Man sollte diese Orte in Ruhe und Würde entdecken. Viel zu oft sieht man leider anderes - mutwillige Zerstörung, Vandalismus, Grafitties, Vermüllung - sind häufig vorzufinden und nicht selten der Auslöser dafür, dass auch harmlose Fotografen gern einmal vertrieben werden, selbst wenn deren Codex lautet:
"Take nothing but pictures, leave nothing but footprints."

Aktuell wird eine weitere Tour ins Land der Schrottrobberträume für den [Spät-]Sommer geplant - Belgien reloaded! Berichte folgen.

Jeder dieser oft beinahe verwunschen anmutenden Plätze atmet schier die Geschichte, die mit ihm verbunden ist und dieser kalte Atem umgibt den heimlichen, leisen Besucher, der sich eingefunden hat, um sie zu spüren. Wie mag es ausgesehen haben, als noch menschliche Wesen hier wirkten und jeden Tag ganz selbstverständlich durch die Gänge eilten, von deren Wänden jetzt der Putz bröckelt und die blätternde Farbe für ein ganz eigenes, faszinierend morbides Ambiente sorgt.

Ein Schritt, ein lautes Knarzen des Bodens, ein kurzes Innehalten und vorsichtiges Tasten und Hoffen, dass die morschen Dielen die Last des eigenen Körpers noch tragen werden. Plötzlich ein Knacken verbunden mit einem unterdrückten Fluch aus unmittelbarer Entfernung, das einem den Atem stocken lässt. Wir sind hier nicht allein. Rückzug, in Deckung gehen, beobachten - um dann mit erleichtertem Seufzen wahrzunehmen, dass sich da nur ein Kamerastativ nebst Besitzer um die Ecke schiebt: man grüßt und grinst, wechselt vielleicht ein paar Worte und ist froh, dass es lediglich ein Gleichgesinnter war, auf den man getroffen ist und setzt seinen Weg fort, um die Faszination des Verfalls weiter zu entdecken, zu studieren und zu dokumentieren. Das Gefühl jedoch, welches man beim Aufnehmen der Bilder hatte, den Herzschlag, den man bis zum Halse spürte, die leichte Gänsehaut und die Unmengen des Adrenalins, die beim Erkunden dieses Ortes durch die Adern schossen - dies wird kein Bild je wiedergeben können.
"Man muß sich beeilen, wenn man etwas sehen will, alles verschwindet." schrieb einst der französische Maler Paul Cezanne.
Irgendwann - meist schon in viel zu naher Zeit - wird sich die Natur diesen Flecken Erde zurückerobert haben und alles menschengeschaffene zerfallen sein.
Man sollte diese Orte in Ruhe und Würde entdecken. Viel zu oft sieht man leider anderes - mutwillige Zerstörung, Vandalismus, Grafitties, Vermüllung - sind häufig vorzufinden und nicht selten der Auslöser dafür, dass auch harmlose Fotografen gern einmal vertrieben werden, selbst wenn deren Codex lautet:
"Take nothing but pictures, leave nothing but footprints."

Aktuell wird eine weitere Tour ins Land der Schrottrobberträume für den [Spät-]Sommer geplant - Belgien reloaded! Berichte folgen.
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Montag, 25. Mai 2009
...if I lay here...
am Montag, 25. Mai 2009, 15:09 im Topic 'fotofront[al]'
Zurücklehnen und genießen, naja nicht ganz... aber doch fast. SNOW PATROL live war auf jeden Fall ein Konzert der entspannteren Art.
Kein [Knebel]Vertrag, kein "zwischen-den-Bands-müsst-Ihr-aber-raus-aus-der-Halle" und vor allem auch kein "Ihr-dürft-danach-nicht-bleiben".
Die Standard-üblichen ersten 3 Songs reichten absolut aus, wenn sie natürlich hätten gern auch noch länger sein dürfen. Das Licht war in Ordnung und vor allem hatten die Jungs auch Spaß bei dem, was sie taten. Zudem hatte ich wohl einen guten Tag erwischt, das Glück war mit mir und ich stand immer exakt da, wo die Action gerade stattfand. Bestens!
Danach raus, Tasche abgeben und wieder rein, Konzert genießen. [Während des Fotoschießens krieg ich immer so gut wie nichts von der Musik mit vor lauter Konzentration.]
Klasse Show, das muss man wirklich sagen, durchdacht und konzipiert, aber niemals steril. Während vorn die Akteure bestgelaunt über die Bühne hüpften, erstrahlte hinter ihnen eine riesige Videoleinwand, auf der sich live von 3 Kameras aufgenommene Bilder von Band und Publikum gemischt mit anderen Filmchen, Clips und Grafiken ein kunterbuntes Intermezzo lieferten. Für effektvolle Illumination sorgten reichlich Spots und Strahler.
Gänsehautfaktor bei "Chasing Cars" und "Run".
Einziger Schwachpunkt des Abends blieb die Vorband. Wenn man nach gefühlt endloser Zeit auf die Uhr schielt und feststellt, dass noch nicht mal eine halbe Stunde Spielzeit vorbei ist und man trotzdem gleich einschläft - dann war das mal nix.
Trotzdem ein extrem gelungener Abend!
Dass sowas auch gaaaanz anders ablaufen kann, darüber werde ich in Kürze noch berichten...
Kein [Knebel]Vertrag, kein "zwischen-den-Bands-müsst-Ihr-aber-raus-aus-der-Halle" und vor allem auch kein "Ihr-dürft-danach-nicht-bleiben".
Die Standard-üblichen ersten 3 Songs reichten absolut aus, wenn sie natürlich hätten gern auch noch länger sein dürfen. Das Licht war in Ordnung und vor allem hatten die Jungs auch Spaß bei dem, was sie taten. Zudem hatte ich wohl einen guten Tag erwischt, das Glück war mit mir und ich stand immer exakt da, wo die Action gerade stattfand. Bestens!
Danach raus, Tasche abgeben und wieder rein, Konzert genießen. [Während des Fotoschießens krieg ich immer so gut wie nichts von der Musik mit vor lauter Konzentration.]
Klasse Show, das muss man wirklich sagen, durchdacht und konzipiert, aber niemals steril. Während vorn die Akteure bestgelaunt über die Bühne hüpften, erstrahlte hinter ihnen eine riesige Videoleinwand, auf der sich live von 3 Kameras aufgenommene Bilder von Band und Publikum gemischt mit anderen Filmchen, Clips und Grafiken ein kunterbuntes Intermezzo lieferten. Für effektvolle Illumination sorgten reichlich Spots und Strahler.
Gänsehautfaktor bei "Chasing Cars" und "Run".
Einziger Schwachpunkt des Abends blieb die Vorband. Wenn man nach gefühlt endloser Zeit auf die Uhr schielt und feststellt, dass noch nicht mal eine halbe Stunde Spielzeit vorbei ist und man trotzdem gleich einschläft - dann war das mal nix.
Trotzdem ein extrem gelungener Abend!
Dass sowas auch gaaaanz anders ablaufen kann, darüber werde ich in Kürze noch berichten...
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